Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
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Kinderfreizeit 2005


Hejo, hejo,...auf ins Land der Wikinger oder Kids on Tour 2005


06. August, 9.00 Uhr morgens....... die Busse sind gesattelt, alle Gepäckteile und das Material verstaut, alle Eltern umarmt und verabschiedet, es geht los auf große Tour gen Norden. Der Ringköbing Fjord war das diesjährige Ziel. Insgesamt 32 Kinder und 6 Betreuer waren unterwegs, um in Bjerregaard viele Abenteuer zu erleben. Die ausgezeichneten Vorraussetzungen, die uns dieses Haus bot, hatten wir schon vor drei Jahren genossen. Allein in den Dünen gelegen, eigene Düne zum Klettern und Toben, Bolzplatz, viele andere Sportmöglichkeiten und nur 10 min zum Strand hat es einen eigenen Flair.

In Allertal schlossen sich die letzten Teilnehmer und Betreuer der munteren Truppe an. Jetzt war alles komplett. Die Fahrt nach Dänemark entpuppte sich als Schneckenpost, denn es schien halb Deutschland auf dem Weg zu sein, doch nach 11 Stunden Fahrt erreichten wir das Ziel . Für diesen Tag war dann nur noch Essen und Einrichten angesagt, dann fielen alle müde ins Bett. Die folgenden zwei Wochen verliefen wie in einem Film. Nach der Erkundung der nächsten Umgebung, zogen wir immer größere Kreise. Wir haben die umliegende Städte besucht, sind auf den Leuchtturm in N�rre Lyngvig gestiegen, haben Discos gefeiert, gebastelt und viel Spaß miteinander gehabt.


Eigentlich war jeder Tag ein Highlight. Aber eine der ganz besonderen Aktionen waren die Schlauchbootfahrt auf dem Skjern, am Freitag der ersten Woche. Schon seit Tagen tobte der Wind um das Haus und die Fahrt stand zunächst auf wackeligen Füßen. Dann Freitag morgen die erlösende Feststellung, das Wetter ist ok. Also Sachen gepackt, die zwei Boote in die Busse geladen und schon ging es los. In zwei Gruppen (Vormittags und Nachmittags) wurde gepaddelt. Mit der nicht-paddelnden Gruppe besuchten wir ein Eisenzeitmuseum, um etwas über die alten Wikinger zu erfahren. Das paddeln war für alle Teilis eine echte Herausforderung. Der Fluss macht viele Biegungen ist und ist an den meisten Stellen des Ufers stark mit Büschen bewachsen, der Gegenwind tat sein übriges. Die schon vorher Busch-in-Busch-Tour getaufte Fahrt forderte so alle Kräfte. Aber niemand maulte und so war die Schlauchi-Tour ein voller Erfolg.

Weitere Specials waren das traditionelle Bergfest mit Taufe aller Neulinge, Sonntagsbrunch, Nachtwanderung mit anschließendem Feuerspucken für alle und die Fahrt ins Legoland. Hier im Legoland kamen alle auf ihre Kosten. Tolle Attraktionen (Extreme Racer- Achterbahn, Power-Builder- Roboter und Wildwasserbahn,...) luden ein zum Ausprobieren. Wer keine Lust mehr auf die Freizeitpark- Attraktionen hatte, konnte in Legoredo beim Konzert von Westernmusik entspannen. (Hier klebt nun der nördlichste 'Wohin ins Süntelbad-Haddessen'-Aufkleber an der Bühne). Auch die aufgebaute Legostadt lud ein zum Verweilen. Der Tag ging, wie alles während der Kinderfreizeit viel zu schnell vorbei und nun naht mit Riesenschritten das Ende der Fahrt.



Die letzten zwei Tage wurden wir noch einmal vom Wetter verwöhnt und alle die schon in den Tagen vorher in die kalte Nordsee gesprungen waren, kamen bei Hochsommerlichen Temperaturen noch einmal auf ihre Kosten. Das Vergnügen wurde am letzten Tag durch einen schrecklichen Unfall getrübt, der sich an unserem Strandabschnitt ereignet hat:

Ein kleiner Junge war mit seinen Eltern an den Strand zum Baden gekommen. Während die Eltern noch die Decke ausbreiteten, stieg der Junge in sein Gummiboot und wurde von dem ablandigen Wind aufs Meer hinaus getrieben. Der Kleine kam in Panik und bevor der Vater zu dem Boot gelangen konnte, fiel der Junge ins Meer und war nicht mehr zu finden.


Als wir an den Strand kamen, suchten dort Hubschrauber und Schlauchboote nach dem Jungen. Wir hatten unsere Kinder auf die Situation vorbereitet, aber trotzdem war die Stimmung sehr gedrückt. Für uns ein doppelter Grund bei unserem Grundsatz zu bleiben, dass alle nur mit Rettungsweste ins Meer schwimmen dürfen und bei den Strömungsverhältnissen auch immer nur 10 Kinder gleichzeitig.


So war nun für uns der Tag des Abschieds gekommen. Alles wurde wieder in Busse und Anhänger verladen, Adressen ausgetauscht und letzte Verabredungen getroffen. In den zwei Wochen war aus uns eine richtige Gemeinschaft geworden, das war auch an den vielen Tränen des Abschieds ab Raststätte Allertal zu spüren. Aber schon bald sehen wir uns alle beim Rückblick wieder und Telefone und Handy-SMS laufen heiß. Im nächsten Jahr lautet dann der Freizeitruf: Frossee wir kommen........

Almut Henkel
Fotos: Almut + Steffen