Name: Herm Henkel

Wohnort: Pötzen (Wochenende), Essenrode (in der Woche)
Ressort: OG Haddessen: 1. Vorsitzender
Bezirk: Bezirksjugendvorsitzender
Wegen was wenden sich die Leute an dich? Um was kümmerst du dich? Arbeits- und Aufgabenverteilung, Planung und Motivation.
Zukunftsideen/-hoffnungen (Träume)? Mal mehr Zeit haben, um alle Ideen verwirklichen zu können.
Was würdest du machen, wenn es die DLRG nicht gäbe? Mich einer anderen gemeinnützigen und sinnvollen Sache verschreiben, z.B. Natur- und Umweltschutz, Höhlenforschung, Langlauftrainingsgruppe, Erhalt und Ausbau des Süntelbad Haddessen.
Vorbilder/Leute, die dein Leben geprägt haben? Werner Kutzschbauch, Wilhelm Lindenberg, Martin Luther
Was hast du eigentlich immer bei dir? Klemmbrett und Tesakrepp

Quelle: Geier 01/2002
Fotos: J. Schaper

Seit 2013 ist Herm stellvertretender Bezirksleiter!


DLRG-Vorsitzender Herm Henkel feierte 60. Geburtstag und bekam von Freunden das goldene Klemmbrett verliehen

Haddessen (pj). Natürlich kann eine Geburtstagsfeier von Herm Henkel nicht dröge und zurückhaltend ablaufen. 'Wenn man ihn sieht und seine Aktivitäten kennt, glaubt man nicht, dass er schon 60 Jahre alt geworden ist. Wenn man überlegt, was er schon alles geleistet hat, wundert man sich, dass er erst 60 Jahre alt geworden ist' – so wurden seine Verdienste in einer Laudatio seines Bruders, von den Vertretern der DLRG, Pötzens Ortsbrandmeister und dem Ortsbürgermeister und Vorsitzenden des Trägervereins Süntelbad ausgiebig gewürdigt. Alle strichen heraus, dass Herm Henkel sich seit 1968 intensiv für die DLRG und das Süntelbad einsetzt und diese Einrichtung ohne ihn schon lange nicht mehr bestehen würde.



Mit zahlreichen Darbietungen, die natürlich mit dem Element Wasser nah verbunden waren, gestalteten die zahlreichen Gäste die Geburtstagsfeier recht kurzweilig und stellten dabei auch das Gedächtnis des Geburtstagskindes auf die Probe. In einem Spiel nach Günther Jauchs 'Wer wird Millionär' wurden Ereignisse um die DLRG und das Süntelbad aus den vergangenen Jahrzehnten abgefragt. Klar, dass Henkel auch die Millionenfrage mit Bravour bewältigte und eine echte Million gewann, allerdings in geschredderter Form. Herm Henkel hatte von sich selbst einmal behauptet, er sei stets mit Klebeband, Filzstift und Klemmbrett ausgestattet. Das nahmen seine Vorstandskollegen aus der DLRG zum Anlass, ihm zum Geburtstag das goldene Klemmbrett zu verleihen.
(C) Dewezet, 11.01.2005

Unglaublich, was dieser Mann geleistet hat
Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik für Herm Henkel
Einsatz für Süntelbad und DLRG

Haddessen (kk). Unermüdlicher Einsatz für die DLRG-Ortsgruppe Haddessen und mit ihr die Instandhaltung des Süntelbades - so lassen sich die Taten von Herm Henkel am besten beschreiben, für die ihm gestern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen wurde. 'Es ist einfach unglaublich, was dieser Mann geleistet hat', ehrte der stellvertretende Landrat Helmut Zeddies den gebürtigen Pötzener gestern im Rahmen einer Feierstunde.

Der 62-jährige Herm Henkel setzt sich seit 1968 intensiv für die DLRG und das Süntelbad ein, ist immer mit Klemmbrett und Tesakrepp anzutreffen. 'Beides sehr nützliche Dinge', so Henkel, der gestern aber nur das Klemmbrett für Stichworte bei seiner Ansprache benutzte. Als 1. Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Haddessen seit 1973 und Bezirksjugendvorsitzender seit 1976 hat er unzählige Freizeiten für Kinder und Jugendliche organisiert. Seit dem ersten Hessisch Oldendorfer Ferienpass war Herm Henkel aktiv bei der Gestaltung dabei. Beruflich nach Braunschweig an die Technische Universität als Verwaltungsfachangestellter umgesiedelt, zieht es ihn am Wochenende immer noch in seine Heimat. Ohne ihn, so sind sich viele aus seinem Umfeld sicher, würde das Süntelbad schon lange nicht mehr bestehen. 'Er hat angepackt, wann Anpacken an der Tagesordnung war', lobte Hessisch Oldendorfs Bürgermeister Harald Krüger. Menschen wie Herm Henkel gebe es nicht viele.

Der 62-Jährige selbst sagt über sein Engagement: 'Ehrenamtliche Arbeit ist sinnvolle Arbeit. Vor allem, wenn man über die Jahre erleben kann, dass es gelingt, trotz aller Widerstände oder Schwierigkeiten das Süntelbad zu erhalten, auszubauen und mitzuerleben, wie die Kinder- und Jugendarbeit in der DLRG auf fruchtbaren Boden fällt.' Das Verdienstkreuz am Bande ist also eine würdevolle Auszeichnung für einen Mann, der fast 40 Jahre ohne Unterbrechung seine Idee in die Projekte DLRG und Süntelbad gesteckt hat und auch noch weiter stecken wird. Denn: 'Solange ich Ideen und Visionen habe und fit bin und meine Mitmenschen motivieren kann für die gemeinsame Sache, solange werde ich aktiv bleiben und gerne Verantwortung tragen.'

Über die Auszeichnung, die sein Bruder Bernd Henkel sowie sein Freund Peter Schwenkenberg angeregt hatten, musste der 62-Jährige lange nachdenken. 'Das haben ganz andere verdient', waren seine ersten Gedanken. Doch dann habe er sich überlegt, dass er sie annehmen und weitergeben möchte an die, die mit ihm die Jahre über zusammengearbeitet haben. Besonderer Dank ging von vielen während der Feierstunde an seine Familie: 'Ohne eine starke Frau ist ein Mann nur halb so erfolgreich', hieß es. Und auch, wenn Herm Henkel seine Zeit nicht der DLRG und dem Süntelbad gewidmet hätte, so würde er 'einer anderen gemeinnützigen und sinnvollen Sache nachgehen', wie er über sich sagt. Ob Natur- und Umweltschutz oder Höhlenforschung – vieles würde er gerne betreiben. Seine Hoffnung: 'Mal mehr Zeit haben, um alle Ideen verwirklichen zu können.'

Das Verdienstkreuz am Bande der Bundes
Jeder kann die Auszeichnung eines anderen anregen. Das geht über die Staatskanzlei des Bundeslandes, in dem die vorgeschlagene Person ihren Wohnsitz hat. Bei einer Erstverleihung wird in der Regel maximal die zweite Stufe, das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Jedes Jahr werden einige Tausend Menschen geehrt, insgesamt wurde die Auszeichnung mehr als 210000-mal verliehen. Die vom Bundespräsidenten verliehene Ehrung wird meistens durch den Ministerpräsidenten, einen Minister des Landes oder des Bundes, den Regierungspräsidenten, den Landrat, den Oberbürgermeister oder den Bürgermeister überreicht. In seltenen Fällen nimmt der Bundespräsident selbst die Auszeichnung vor.



Herm Henkel (re.) nahm von Helmut Zeddies das Verdienstkreuz sowie eine Anleitung zur Trageweise entgegen. Foto: hk
(C) Dewezet 28. September 2007


DEWEZET 2014

Eine halbe Million Kilometer fürs Ehrenamt

VON PETER JAHN

50 Jahre DLRG-Chef – die besondere Geschichte von Herm Henkel

Mehr als 50 Jahre ehrenamtliche Arbeit und genau fünf Jahrzehnte an der Spitze der Ortsgruppe der DLRG Haddessen – das ist Herm Henkel. Ein halbes Jahrhundert Vorsitz bedeutet für ihn auch ebenso lange wöchentlich zwischen Pötzen, wo sein Elternhaus steht, und Essenrode in der Gemeinde Lehre zu pendeln. Da kommen für den heute 78-Jährigen mehr als eine halbe Million Fahrkilometer zusammen.

HADDESSEN / PÖTZEN. 50 Jahre in einem Vorstand eines Vereins mitzuarbeiten, das gibt es bestimmt mehrfach. Ein halbes Jahrhundert an der Spitze einer Organisation zu stehen, ist seltener, dafür aber auch noch über eine halbe Million Kilometer mit dem Auto zurückzulegen, weil zwischen dem Ort des Engagements und dem Zuhause 120 Kilometer liegen, das ist etwas ganz Besonderes und trifft auf Herm Henkel zu. Der gebürtige Pötzener, der seit Beginn seines Studiums, also vor mehr als 50 Jahren, seinen Hauptwohnsitz in Essenrode in der Gemeinde Lehre im Kreis Helmstedt hat, ist Gründungsmitglied der DLRG-Ortsgruppe Haddessen und seit 1973 deren Vorsitzender.

Als sich Mitglieder der Ortsgruppe am Freitag in der Scheune in Haddessen treffen, sind alte Weggefährten von Herm Henkel dabei. Aufgemacht ins Sünteldorf hat sich auch Hessisch Oldendorfs Bürgermeister Tarik Oenelcin, um dem Träger des Bundesverdienstkreuzes persönlich zu diesem besonderen Jubiläum zu gratulieren. Henkel und Oenelcin kennen sich seit über zwei Jahrzehnten und haben in diesen Jahren stets eng zusammengearbeitet.

Wie das kommt, ist schnell erklärt. Henkel und die DLRG Haddessen beteiligen sich, seit es die Stadtjugendpflege in der Kleinstadt an der Weser gibt, mit Angeboten beim Ferienspaß. Der Bürgermeister ist bekanntlich bis zum Vorjahr, als er in dieses Amt gewählt worden ist, zwei Jahrzehnte Stadtjugendpfleger gewesen. Die Geschichte Herm Henkels in der DLRG zu erzählen erfordert einige Zeilen mehr.

1968 wird die DLRG-Ortsgruppe gegründet, um das Süntelbad wieder zu eröffnen. Seitdem kümmert sich die Ortsgruppe um den technischen Bereich und die Pflege des Bades, organisiert in der Saison Aufsichten und zeichnet für den Kiosk verantwortlich. Dazu zwei Zahlen. Im vergangenen Jahr kommen 1274 Stunden Arbeit im Bad zusammen, 87 Stunden wird von Ehrenamtlichen der DLRG-Ortsgruppe an den Wochenenden Schwimmaufsicht geführt. Nichtschwimmern das Schwimmen beizubringen und Rettungsschwimmer auszubilden gehört zu den originären Aufgaben der Ortsgruppe. Hinzu kommt ein umfangreiches Jahresprogramm an Veranstaltungen, die der Vorstand mit Henkel an der Spitze seit einem halben Jahrhundert organisiert. Vor allem in der Jugendarbeit sind die Lebensretter stark engagiert.

Und dann ist da noch die Erhaltung des Freibades zwischen Haddessen und Pötzen. Als dieses 1978/79 zugeschüttet werden soll, wie damals Ratsherren inclusive des Bürgermeisters Heinrich Beißner, kurioserweise ein Pötzener, fordern, mobilisieren die Lebensretter viele Kräfte in den umliegenden Orten und bauen mit großer Eigenleistung das Freizeitzentrum wieder auf. 1983 erfolgt die Erweiterung um eine Schutz- und Wanderhütte und einen Lagerfeuerplatz. In Eigenleistung selbstverständlich und wie bei der Grundsanierung des Bades wenige Jahre zuvor mit Herm Henkel als Motor.

Und die Zukunft? Das Süntelbad soll energetisch aufgebessert werden und es muss für Ersatz für die alten Pumpen gesorgt werden. Um solche Aufgaben kümmert sich seit Jahren der Förderverein, dem Herm Henkel als Beisitzer auch angehört. Seine Ämter im Bezirks- und Landesvorstand hat er inzwischen aufgegeben, an der Spitze der Ortsgruppe „ist es meine letzte Wahlperiode.“
Dewezet 23.01.2023