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'Supermusik, tolle Atmosphäre' - Hunderte feiern in Haddessen


HADDESSEN. Bei Brigitte, Alexandra und den zwei anderen Helfern, die beide Andreas heißen, herrscht an der 'Sangria-Bar' kurz nach 22 Uhr Hochbetrieb. Ganz im Mallorca-Stil gibt das Quartett den begehrten Trank gleich eimerweise samt den obligatorischen farbigen Strohhalmen über die Theke. Von der Bühne am Ende der kleinen Wiese dröhnt Musik über das idyllisch in einer kleinen Senke zwischen zwei Ortschaften gelegene Süntelbad.

Zum traditionellen 'Nachtschwimmen' stehen die Besucher Schlange. Der DLRG-Ortsvereinsvorsitzende Herm Henkel hat alles im Griff. 'Sicherheit wird bei uns großgeschrieben', erklärt er. Elf professionelle 'Securities' und sechs eigene Ordner hat er nach einem ausgeklügelten Plan auf dem gesamten 300 mal 100 Meter großen Gelände und am Einlass postiert.

Zu den von gleich im Dreierpack namhafter Musikaufleger (DJ CIG, DJ Hulpa und DJ Tramax) gespielten Hits umlagern die Gäste, die überwiegend im Alter von 14 bis über 30 sind, die Bier-, Bratwurst und Pommes-Stände. Viele tanzen vor der Bühne und tauchen ein in einen künstlichen Nebel. 'Das Wasser hat heute 20 Grad', erklärt eine der gut 40 ehrenamtlichen Helferinnen. Und tatsächlich springt eine Gruppe Jugendlichen wagemutig ins 33,5 mal 24 Meter große Becken. 'Schließlich heißt das Nachtschwimmen, oder?', jubeln die jungen Leute.

Je später der Abend, desto mehr Jugendliche drängen aufs Süntelbad-Gelände. Schon auf der engen Zufahrtsstraße, die wegen dieser Veranstaltung in eine Einbahnstraße umfunktioniert worden ist, bildet sich eine lange Schlange amüsierwilliger 'Nachtbader'.

'Man muss aufpassen, wenn jemand zu stark vorgeglüht hat', warnt Henkel, doch seine Helfer haben alles im Griff. Ob die Zahlen von Vorjahr wieder erreicht werden? 'Da hatten wir 1115 Gäste', berichtet Henkel stolz.

Gut 36.000 Euro benötigt das Süntelbad pro Jahr an Betriebs- und Instandhaltungskosten. Jeweils die Hälfte bringen die Mitglieder auf, die andere Hälfte kommt von der Stadt. 'So ein Bad ist eine soziale Einrichtung und kann nicht gewinnorientiert geführt werden', stellt der 71-Jährige klar.

6000 Besucher pro Saison und 100 Jahreskarten kann er vorweisen � und eine große Palette von Aktivitäten: Schwimmbadtauchen und Schwimmprüfungen ebenso wie Spielefeste und einen kleinen Gruppenzeltplatz, der ebenfalls Geld in die Kasse spült. In den 60er Jahren ist das 1938 aus Bruchstein gebaute, seinerzeit für einige Jahre stillgelegte Bad saniert und modernisiert worden. 'Wir tun viel und kommen zurecht', sagt Henkel, während spektakuläre Blitze einer Lichtshow über die angrenzenden Felder zucken.

Die Stimmung steigt, doch alles bleibt ausgesprochen friedlich. 'Supermusik, Super-Show, tolle Atmosphäre' meint ein Pärchen. 'Vielleicht springen wir auch noch mal ins Wasser, bis Mitternacht darf man ja.' Aber auch ohne einen Sprung ins kühle Nass des beleuchteten Schwimmbeckens darf im Süntelbad noch bis früh um 3 jede Menge feuchtfröhlicher 'Summer-Party' gemacht werden. Dewezet / Ernst August Wolf